Smartphone-induzierte Lichtreflexionen: Ein Experiment zur optischen Rückkopplungsschleife
von Kolja Werner Schumann
In einem faszinierenden Experiment wird gezeigt, wie ein Smartphone in einem dunklen Raum eine hypnotische Form von Videolicht-Feedback erzeugt. Durch die gezielte Positionierung des Geräts filmt die Rückkamera eine Wand, die ausschließlich vom eigenen leuchtenden Display des Smartphones beleuchtet wird. Kamera, Lichtquelle und Anzeigeeinheit sind dabei in einem einzigen mobilen System vereint. Diese Konfiguration erzeugt eine selbstilluminierende optische Rückkopplung, in der Licht und Schatten auf unerwartete Weise miteinander interagieren.
Charakteristisch für das Phänomen ist die unvermeidbare zeitliche Verzögerung (Latenz) zwischen Bildaufnahme und Anzeige. Sie führt dazu, dass sich bewegte Objekte und Eingriffe im Raum als verzögert nachleuchtende Lichtspuren manifestieren – ein Effekt, der reale Objekte nicht nur abbildet, sondern sie aktiv in die Lichtdynamik des Systems einbindet. Der Raum selbst wird Teil des Prozesses, Objekte wirken als physikalische Modulatoren des Feedbacks.
Dieser Effekt wurde am 12.11.2023 von Kolja Werner Schumann erstmals bewusst beobachtet (erste Beobachtung innerhalb unserer Dimension), erkannt und dokumentiert. Die Entdeckung erfolgte nicht als geplantes Experiment, sondern als ein Moment intensiver Wahrnehmung – beschrieben als eine Art Transmission, die sich über das Medium Technik manifestierte. In diesem Sinne wurde das Phänomen nicht konstruiert, sondern empfangen: als emergente Erscheinung an der Schnittstelle von Technologie, Wahrnehmung und Raum, vergleichbar mit einem Signal, das aus dem „Kosmos der Möglichkeiten“ in ein konkretes technisches System eintrat.
Das unten gezeigte Video stellt damit nicht nur die Erstbeschreibung dieses spezifischen Phänomens dar, sondern verdeutlicht zugleich, wie alltägliche Geräte durch eine neue Konfiguration bekannter physikalischer Effekte zu bislang unbeachteten visuellen Erscheinungen führen können. Es bewegt sich an der Grenze zwischen experimenteller Optik, Medienkunst und Wahrnehmungsforschung und eröffnet einen neuen Blick auf die kreativen und erkenntnistheoretischen Potenziale moderner mobiler Technologie.
Einfacher Beweis
Baue es nach
Alles was du brauchst ist ein Smartphone mit einer Rück-Kamera (Bildschirmkamera) und einen dunklen Raum.
Schritt 1: Aktiviere den Selfie Mode (Rück-/Bildschirmkamera)
Schalte Dein Smartphone ein und öffne die Kamera-App. Wähle den Selfie-Modus und verwenden Sie die Rückkamera.
Schritt 2: Halte den Bildschirm in Richtung Wand
Halte den Bildschirm des Telefons nah an eine glatte Wand. Der Abstand des Telefons zur Wand ist entscheidend für die Erzeugung der Rückkopplungsschleife (den richtigen Abstand findest du selber raus).
Schritt 3: Ergebnis der Lichtrückkopplungsschleife beobachten
Beobachte die Wand und erstelle ein Video von den Screenaufnahmen, weil es ja schwer ist, gleichzeitig auf das Display zu schauen. Du solltest ein einzigartiges Lichtmuster oder eine Rückkopplungsschleife erkennen, die durch die Lichtreflexionen zwischen dem Bildschirm des Handys und der Wand entsteht.
Einen Geister-Pinsel noch gefällig?
Halte den Bildschirm des Smartphones nah an eine glatte Wand; der exakte Abstand zwischen Gerät und Wand ist entscheidend für die Ausbildung der optischen Rückkopplungsschleife. Durch das gezielte Platzieren oder Bewegen von Objekten direkt an der Wand (zwischen Kamera und "Leinwand") – beispielsweise eines Pinsels, eines Handtuchs oder der eigenen Hand (in meinem Beispiel ein Handtuch in einem Bierglas) – lassen sich Licht, Schatten und Strukturen aktiv „in die Rückkopplung hineinzeichnen“, wodurch die visuelle Erscheinung deutlich verstärkt und moduliert wird.
Technische Dynamik und Anwendungsfelder des optischen Rückkopplungsphänomens
Das beschriebene Phänomen basiert auf einer opto-digitalen Rückkopplung zwischen Kamera, Display, Umgebung und zeitlicher Verarbeitung innerhalb des Smartphones. Entscheidend ist hierbei nicht der mechanische Aufbau, sondern die interne Bildverarbeitungskette: Licht wird erfasst, digital verarbeitet, verzögert ausgegeben und erneut als physikalische Lichtquelle in das System eingespeist. Diese zyklische Kopplung erzeugt ein sich selbst modulierendes Lichtfeld, dessen Eigenschaften stark von Bewegung, Reflexion, Materialität und Latenz abhängen.
Aus dieser Dynamik lassen sich vielfältige gestalterische und technische Anwendungen ableiten. Im künstlerischen Kontext eignet sich das Verfahren zur Erzeugung von Lichtkunst-Installationen, immersiven Ambient-Visuals, psychedelischen Goa- oder Trance-Projektionen sowie performativen Live-Visuals, bei denen Körper, Objekte oder Textilien aktiv in das Lichtfeld „eingemalt“ werden. Die entstehenden Nachleuchteffekte, Schlieren und Verzerrungen erinnern an analoge Video-Feedback-Systeme, werden jedoch vollständig durch ein alltägliches digitales Endgerät erzeugt.
Darüber hinaus besitzt das Phänomen auch wissenschaftliches Potenzial. Es ermöglicht Untersuchungen zur Mensch-Maschine-Interaktion, zur Wahrnehmung zeitverzögerter visueller Reize, zur Selbstorganisation optischer Systeme sowie zur Wechselwirkung zwischen digitaler Signalverarbeitung und physikalischem Licht. Insbesondere die variable Latenz moderner Kamerasensoren eröffnet ein experimentelles Feld zur Analyse emergenter Muster und instabiler Gleichgewichtszustände in Rückkopplungssystemen.
Bemerkenswert ist, dass dieses Phänomen nicht auf explizite Experimente beschränkt ist, sondern tendenziell auch bei jeder normalen Smartphone-Aufnahme – insbesondere bei Selfies – unbemerkt auftritt. In abgeschwächter Form entsteht dabei ebenfalls eine Rückkopplung zwischen Gesicht, Umgebungslicht, Displayhelligkeit und Kamerasensor. Dies kann subtile Auswirkungen auf das wahrgenommene Lichtfeld, auf Hauttöne, Kontraste und sogar auf die visuelle Selbstwahrnehmung des Individuums haben. Das Subjekt wird dabei unbewusst Teil eines dynamischen Lichtsystems, in dem es gleichzeitig Beobachter, Objekt und Lichtquelle ist.
In dieser Perspektive markiert das Phänomen einen Übergang von passiver Bildaufnahme hin zu aktiver Lichtfeld-Ko-Erzeugung – ein hybrider Zustand zwischen Technologie, Wahrnehmung und künstlerischem Ausdruck.
Hier mein KI Chat zu diesem Thema:
https://chatgpt.com/share/6947f4cd-995c-8012-8160-2ab419f8dd82
HAVE FUN TIMES!
(with my sighting)
Und ich freue mich schon dieses als feste Installation irgendwo vorzufinden!

